Grundlagenschulung zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt 2024

Die Auseinandersetzung mit Gender, Sexualität und Körpern begleitet junge Menschen in ihrer Identitätsentwicklung. Für viele lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere (lsbtiq) Jugendliche wird die Erkenntnis, dabei nicht der gesellschaftlichen Norm zu entsprechen, zu einer zusätzlichen Herausforderung in der Jugendphase. Aufgrund ihrer sexuellen und/oder geschlechtlichen Ausdrucksweisen sind sie häufig erhöhtem sozialen Druck und verschiedenen Formen von Diskriminierung ausgesetzt, weil sie nicht den Erwartungen der heterosexuellen und cis-geschlechtlichen Mehrheitsgesellschaft entsprechen. Jugendarbeit hat die Chance, queere Jugendliche in ihrem Aufwachsen und ihren Coming-outs zu unterstützen, wenn sie die spezifischen Bedarfe erkennt. Queere Jugendarbeit umfasst zielgruppenspezifische Angebote für lsbt*iq Jugendliche, aber auch die Sensibilisierung für Queersein, pädagogische Konzepte oder Verweisberatung in der Kinder- und Jugendarbeit allgemein.

Die Grundlagenschulung Queer(Einstieg) ist das Qualifizierungsangebot der Landesfachstelle Hessen „Queere Jugendarbeit“. Sie soll ehrenamtliche Jugendleiter_innen, Vorstände, Hauptamtliche, Fachkräfte und Multiplikator_innen aus Jugendverbandsarbeit und Kinder- und Jugendhilfe durch die Vermittlung von Wissen und Handlungskompetenzen bei der Öffnung der Jugendarbeit im Hinblick auf queere Jugendliche unterstützen. Sie soll dazu befähigen, Hürden abzubauen, die lsbt*iq Jugendlichen die Teilhabe an Angeboten erschweren. Die Veranstaltungsreihe besteht aus Online-Workshops, die jeweils abends von 18 bis 21 Uhr stattfinden. Die Workshops vermitteln Wissen rund um Geschlechterthemen, queersensible Perspektiven und bieten Platz für gemeinsamen Austausch – sowohl für Neueinsteiger_innen als auch für Fortgeschrittene.

Die Schulungen sind kostenlos und können alle auch jeweils einzeln besucht werden.

Hinweise zum Online-Meeting

Die Workshops finden online statt. Zur Durchführung der Online-Meetings verwenden wir „Zoom“. Zoom kann via App oder Browser genutzt werden. Zur Teilnahme wird ein Computer mit Mikrofon, Kamera sowie Lautsprecher benötigt. Hinweise zur Datenverarbeitung finden sich unter www.hessischer-jugendring.de/datenschutz. Die Zugangsdaten werden im Vorfeld der Veranstaltungen rechtzeitig per E-Mail bereitgestellt.

 

 

Geschlechterbilder und Social Media zum Thema machen: Geschlechterreflektierte Medienpädagogik für die (queere) Jugendarbeit
22. Mai 2024
18:00-21:00 Uhr

Ganz besonders bei diskriminierungssensiblen Themen wie sexueller und geschlechtlicher Vielfalt lohnt es sich für alle, die mit Jugendlichen arbeiten, mal genauer hinzuschauen: Was genau beschäftigt Jugendliche, wenn es um Sexualität und Geschlecht geht? Welche Begriffe kursieren? Was gibt es zum Thema Gender eigentlich alles zu wissen? Welche Rolle spielen soziale Medien dabei und wie kann man gezielt zu Gender und Social Media arbeiten?

Um sich im Kontext Jugendarbeit diesen und ähnlichen Fragen zu widmen, können medienpädagogische Impulse Anregungen bringen. Im Workshop zu geschlechterreflektierter Medienpädagogik werden nach einer kurzen Einführung in medienpädagogische Grundlagen, Impulse zum gendersensiblen medienpraktischen Arbeiten gegeben. Fragen und Erfahrungen der Teilnehmenden sowie der gemeinsame Austausch stehen im Vordergrund. Zudem werden Methoden zur Arbeit mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt und Social Media vorgestellt und gemeinsam ausprobiert.

Workshopleitung: Steff Brosz

Steff Brosz ist medienpädagogische Referentin am JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis. Ihre Schwerpunkte sind die vielfältige Auseinandersetzung mit neuen technologischen Entwicklungen ebenso wie genderspezifische Fragestellungen im Kontext von Social Media, Coding & Gaming, Film- und Fotografie sowie gendersensible Jugendmedienarbeit.

Anmeldungen sind über das Anmeldeformular bis 15. Mai 2024 möglich.

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„Bei uns zuhause würde das halt nicht gehen“ – konservative (Sozialisations-)Kontexte als Herausforderung für die queere Jugendarbeit
12. Juni 2024
18:00-21:00 Uhr

Jugend(verbands)arbeit und andere pädagogische Kon­texte bieten Räume, in denen vielfältige Identitäten und alle Jugendlichen Platz haben. Doch auch in diesen Kon­texten sehen sich Fachkräfte und Ehrenamtliche immer wieder mit konservativen und ablehnenden Haltungen gegenüber queerer Vielfalt konfrontiert. Familienmit­glieder, Vereine oder andere Jugendliche äußern sich skeptisch oder ablehnend, finden die Identität queerer Jugendlicher „albern“ oder negieren die queere Identi­tät ihrer Kinder/Geschwister/Mitglieder usw. Begründet werden diese oft queerfeindlichen und diskriminieren­den Haltungen in vielen Fällen mit religiösen Normen oder „schon immer so“ gelebten Werten. Schaut man genauer hin, zeigt sich, dass auch in diesen Fällen oft­mals Geschlechter und Sexualitäten verhandelt werden (z. B.: Was ist „echte“ Männlichkeit?).

In einem Input werden verschiedene Perspektiven auf das Thema entwickelt. Daran anschließend wird es Raum für das Erschließen von möglichen Umgangswei­sen mit dem Thema geben.

Workshopleitung: Klemens Ketelhut

Klemens Ketelhut ist Bildungs- und Sozialwissenschaftler und seit über 20 Jahren in unterschiedlichen Kontexten queerer Bildungsarbeit engagiert. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich Konversionsbehandlungen, queere Bildung und der Pädagogisierung sozialer Bewegungen. Seit 2022 leitet er bei Mosaik Deutschland e.V. das Forschungsprojekt „Konversionsbehandlungen: Kontexte. Praktiken. Biografien“.

Anmeldungen sind über das Anmeldeformular bis 10. Juni 2024 möglich.

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Sexuelle Fragen in der queeren Jugend(bildungs)arbeit
5. Juni 2024
18:00-21:00 Uhr

Queere Bildung beschäftigt sich primär mit queeren Lebensweisen und Identitäten, will den Blick für Vielfalt weiten und gegen Diskriminierung sensibilisieren. Gleichzeitig interessieren sich Jugendliche, ob queer oder nicht, in Bildungs- und Jugendangeboten meist für sexuelle Fragen aller Art: Bin ich bi, wenn ich als Mädchen schon mal ein Mädchen geküsst habe, aber auch Sex mit Jungen habe? Wie haben Lesben eigentlich Sex? Bin ich schwul, wenn ich Analsex mag?

Wie kann solchen Fragen im Hinblick auf geschlechtliche und sexuelle Vielfalt Raum gegeben werden? Welche Rolle spielt dabei Sexualpädagogik für queere Jugendarbeit? Wie kann Sexualpädagogik queeren (und nicht-queeren) Jugendlichen inklusive Angebote zur Auseinandersetzung mit ihrer Sexualität machen? Im Vortrag mit anschließendem Austausch beschäftigen wir uns damit, wie wir in der queeren Jugend(bildungs)arbeit mit diesen Fragen umgehen können.

Workshopleitung: Katharina Debus

Katharina Debus ist seit 2001 in der politischen und sexuellen Jugendbildung und seit 2009 in der Fachkräftebildung u.a. zu geschlechterreflektierter Pädagogik, Sexualpädagogik, Pädagogik im Kontext geschlechtlicher, amouröser und sexueller Vielfalt sowie zu Diskriminierung und Intersektionalität aktiv.

Anmeldungen sind über das Anmeldeformular bis 29. Mai 2024 möglich.

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Lebenswelten von trans* und nicht-binären Jugendlichen und „unsichtbare“ psychische Belastungen
10. Juli 2024
18:00-21:00 Uhr

In dieser Veranstaltung werden die Lebenswelten von trans* und nicht-binären Jugendlichen im Kontext psy­chischer Belastungen genauer in den Blick genommen. Dabei geht es vor allem um „unsichtbare“ Belastungen durch Erfahrungen von Diskriminierung und die Suche nach geschlechtlichen und identitären Selbstentwürfen.

Welche Herausforderungen ergeben sich für die (quee­re) Jugendarbeit im Kontext psychischer Belastungen? Welche Bedeutung spielen hierbei die Ent-Tabuisierung psychischer Erkrankungen einerseits und die lang er­kämpfte Entpathologisierung queerer Identitäten ande­rerseits?

Nach einem Vortrag wird es um Fallbeispiele aus der Beratungsarbeit des Referenten gehen, um Vernet­zungsmöglichkeiten und Anlaufstellen sowie mögliche Umgangsweisen in der Jugendarbeit.

Fragen und eigene Fallbeispiele der Teilnehmenden sol­len dabei nicht zu kurz kommen.

Workshopleitung: Dr. Volker Langhirt

Dr. Volker Langhirt ist niedergelassener Psychothe­rapeut für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Er ist Sachverständiger bei Gericht für TSG-Verfahren und außerdem wissenschaftlich tätig, zum Beispiel als Lehrbeauftragter der Hochschule Würzburg für Ange­wandte Wissenschaften sowie federführend zuständig für die derzeit laufende Studie „Soziale Arbeit und mit trans* und nichtbinären Jugendlichen“ in Kooperation mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Frankfurt am Main.

Anmeldungen sind über das Anmeldeformular bis 8. Juli 2024 möglich.

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