Online-Grundlagenschulung zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Juni und Juli 2023

Die Auseinandersetzung mit Gender, Sexualität und Körpern begleitet junge Menschen in ihrer Identitätsentwicklung. Für viele lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere (lsbtiq) Jugendliche wird die Erkenntnis, dabei nicht der gesellschaftlichen Norm zu entsprechen, zu einer zusätzlichen Herausforderung in der Jugendphase. Aufgrund ihrer sexuellen und/oder geschlechtlichen Ausdrucksweisen sind sie häufig erhöhtem sozialen Druck und verschiedenen Formen von Diskriminierung ausgesetzt, weil sie nicht den Erwartungen der heterosexuellen und cis-geschlechtlichen Mehrheitsgesellschaft entsprechen. Jugendarbeit hat die Chance, queere Jugendliche in ihrem Aufwachsen und ihren Coming-outs zu unterstützen, wenn sie die spezifischen Bedarfe erkennt. Queere Jugendarbeit umfasst zielgruppenspezifische Angebote für lsbtiq Jugendliche, aber auch die Sensibilisierung für Queersein, pädagogische Konzepte oder Verweisberatung in allen Jugendarbeitsangeboten.

Die Grundlagenschulung Queer(Einstieg) ist das Qualifizierungsangebot der Landesfachstelle Hessen „Queere Jugendarbeit“. Sie soll ehrenamtliche Jugendleiter_innen, Vorstände, Hauptamtliche, Fachkräfte und Multiplikator_innen aus Jugendverbandsarbeit und Kinder- und Jugendhilfe durch die Vermittlung von Wissen und Handlungskompetenzen bei der Öffnung der Jugendarbeit im Hinblick auf queere Jugendliche unterstützen. Sie soll dazu befähigen, Hürden abzubauen, die lsbtiq Jugendlichen die Teilhabe an Angeboten erschweren. Die Veranstaltungsreihe besteht aus Online-Workshops, die im Juni und Juli von jeweils 18 bis 21 Uhr stattfinden. Die Workshops vermitteln Grundwissen für Neueinsteiger_innen, eine diversitätssensible Perspektive auf queere Jugendliche und bieten Platz für gemeinsamen Austausch.

Die Schulungen sind kostenlos und können alle auch jeweils einzeln besucht werden.

Das Programm findet sich auch im Flyer.

Hinweise zum Online-Meeting
Zur Durchführung der Online-Meetings verwenden wir „Zoom“. Zoom kann via App oder Browser genutzt werden. Zur Teilnahme wird ein Computer mit Mikrofon, Kamera sowie Lautsprecher benötigt. Hinweise zur Datenverarbeitung finden sich unter www.hessischer-jugendring.de/datenschutz. Die Zugangsdaten werden im Vorfeld der Veranstaltungen rechtzeitig per E-Mail bereitgestellt.

 

Junge Queers willkommen heißen – Wege in eine queersensible Jugendarbeit
14. Juni 2023
18:00-21:00 Uhr

Queere Jugendliche, ob „out“ oder nicht, nehmen Angebote der Jugendarbeit in Anspruch. Sie besuchen Jugendclubs, sind in Jugendgruppen oder fahren auf Jugendfreizeiten. Sie wünschen sich Angebote, die sich speziell an Queers richten aber sie möchten auch selbstverständlich an allgemeinen Jugendangeboten teilnehmen, sich dort willkommen fühlen und eine gute Zeit verbringen. Befragungen zeigen, dass lesbische, schwule, bi, trans*, inter* und queere Jugendliche regelmäßig Diskriminierung erfahren und in besonderem Maße von Einsamkeit betroffen sein können. Diese Faktoren bekräftigen die Wichtigkeit einer queersensiblen Öffnung der Jugend(verbands)arbeit. Zu Beginn des Workshops werden einige wichtige Begriffe besprochen und ein erster Einblick in Lebenswelten junger Queers gegeben. Anschließend werden anhand von Praxisbeispielen Wege in eine queersensible Jugendarbeit erkundschaftet. Es wird Raum für Fragen geben.

Input: Katrin Ottensmann (sie) | Bildungsarbeiterin im Bereich Queersensibilisierung und Diversität

Anmeldungen sind über das Anmeldeformular bis 7. Juni 2023 möglich.

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Jungen*arbeit aktuell – Perspektiven und Herausforderungen
27. Juni 2023
18:00-21:00 Uhr

Jungen*arbeit entstand in den 80er Jahren in Folge der sich etablierenden Mädchen*arbeit als eine Form von geschlechterreflektierter, zielgruppengerichteter Jugendarbeit mit Jungen und männlichen Jugendlichen. Jungen*arbeit kann Fragen der Gleichberechtigung, Männlichkeit(en) und Geschlechterverhältnisse thematisieren. Spätestens seit queere Identitäten und queere Themen vermehrt in der Jugendarbeit Raum finden, stellen sich auch für die Jungen*arbeit weitere Fragen: Wie umgehen mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, mit der Öffnung von Angeboten für trans Jungen oder mit patriarchalen Strukturen, in denen Jungen aufwachsen? Wie können „Räume“ angeboten werden, in denen Jungen sich mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt und ungleichen Verhältnissen auseinandersetzen können? Welche Haltungen müssen Menschen einnehmen, die diese Räume zur Verfügung stellen? Eine wichtige Rolle spielt dabei, sich die eigene Positionierung zu vergegenwärtigen, Beziehungsarbeit zu ermöglichen und in den Diskurs zu gehen. Der Workshop bietet hierzu Input und Austausch an.

Input: Marc Melcher (er) | Bildungsreferent und Diplom Pädagoge, Paritätisches Bildungswerk Bundesverband, Fokus Jungs Fachstelle für Jungen*arbeit in Hessen

Anmeldungen sind über das Anmeldeformular bis 20. Juni 2023 möglich.

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Sexuelle Fragen in der queeren Jugendbildung
5. Juli 2023
18:00-21:00 Uhr

Queere Bildung beschäftigt sich primär mit queeren Lebensweisen und Identitäten, will den Blick für Vielfalt weiten und gegen Diskriminierung sensibilisieren. Gleichzeitig interessieren sich Jugendliche, ob queer oder nicht, in Bildungs- und Jugendangeboten meist für sexuelle Fragen aller Art. Wie kann diesen Fragen im Hinblick auf geschlechtliche und sexuelle Vielfalt Raum gegeben werden? Welche Rolle spielt Sexualpädagogik für queere Jugendarbeit? Im Vortrag mit anschließendem Austausch beschäftigen wir uns damit, wie wir in der queeren Jugendbildung mit diesen Fragen umgehen können.

Input: Katharina Debus (sie) | politische und sexuelle Jugendbildung, Fachkräftebildung zu Sexualpädagogik, sowie Pädagogik im Kontext geschlechtlicher, amouröser und sexueller Vielfalt, Diskriminierung und Intersektionalität

Anmeldungen sind über das Anmeldeformular bis 28. Juni 2023 möglich.

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Zugänge und Freiräume für trans* Jugendliche
6. Juli 2023
18:00-21:00 Uhr

Nicht zuletzt durch das geplante Selbstbestimmungsgesetz und die damit zusammenhängenden Diskussionen über Altersgrenzen und körperliche Selbstbestimmung von Jugendlichen, wird Trans*sein als Thema auch in der Jugendarbeit immer bekannter. Doch solche Diskurse oder die zunehmende Sichtbarkeit von trans* Menschen in Politik und Popkultur führen nicht automatisch zu mehr Wissen über und mehr Unterstützung für trans* Jugendliche. Welche Grundlagen sind für Fachkräfte wichtig? Welche Bedarfe haben junge trans*, inter* und nichtbinäre Personen? Welche Argumentationshilfen sind im Kontext von Elternarbeit und (Verweis-)Beratung hilfreich? Im Workshop werden wichtige Begriffe und gesetzliche Grundlagen erklärt und gemeinsam diskutiert, wie trans*sensible Jugendarbeit gestaltet werden kann.

Input: (angefragt) Lydo Mertens (nin) | Projekt trans*sensibel der Fachstelle Queere Jugend NRW

Anmeldungen sind über das Anmeldeformular bis 29. Juni 2023 möglich.

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Being Queer – Queere Geschichte(n) und Lebensrealitäten
26. Juli 2023
18:00-21:00 Uhr

Was ist eigentlich bei den sogenannten „Stonewall Riots“ passiert? Welche queeren Bewegungen gab es in Deutschland und Europa? Welche Auswirkungen hatten Faschismus und die Verfolgung durch die Nazis auf deutsche, französische und italienische Aktivist_innen? Wie war es, im Berlin der 1920er queer zu sein, oder wie ist es heute? Was bedeuten verschiedene queere Selbstbezeichnungen und warum sind sie so wichtig? Solchen und anderen Fragen kann an dieser Abendveranstaltung nachgegangen werden. In diesem Expert_innengespräch unterhalten wir uns über queere Geschichte, queere Kunst und Kultur und queeres Leben. Wohin es uns trägt, hängt dabei vom Interesse und den Nachfragen der Teilnehmenden ab. Dabei werden an passenden Stellen Fotos oder Videos gezeigt oder Musik oder Kunst vorgestellt, die queere Bewegungen und Geschichte(n) darstellen, untermalen, bedeuten.

Input: Muriel Aichberger (er/they) | freiberuflicher Vortragsredner, Trainer für Themen rund um Diversität und Experte für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt

Anmeldungen sind über das Anmeldeformular bis 19. Juli 2023 möglich.

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